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1924

Kalenderjahr 1924

Im Januar 1924 fand die Jahreshauptversammlung der Feuerwehr im Gasthaus Neustift statt. Geschäfts- und Kassenbericht: Die Wehr war im abgelaufenen Jahr auf zwei Brandplätzen im Einsatz . Weitere bemerkenswerte Ereignisse: Fronleichnamsprozession, , Begräbnis des Wehrmannes Johann Schwarzbauer.

Es wurden zwei Übungen durchgeführt, wovon eine in Forstedt gemeinsam mit der Feuerwehr Rannariedl stattfand. Von der Gemeinde erhielt die Wehr als Beitrag 1 Million Kronen; somit beträgt der Kassenstand: 1.657.264 Kronen.

Am 18. Mai 1924 fand die erste Feuerwehrübung in diesem Jahr statt. Es wurden 15 alte Schläuche ausgeschieden, welche daraufhin versteigert wurden und zwar zum Preis von 300.000, 140.700 und 20.000 Kronen. Die Feuerwehr besitzt jetzt 95 Meter gute Schläuche.

Am 1. Juni 1924 nahm die Wehr unter dem Kommando des Wehrführers am 40-jährigen Gründungsfest der Feuerwehr in Pfarrkirchen teil. Gleichzeitig fand an diesem Tag die Dekorierung der 25-jährigen Mitglieder der Feuerwehr Neustift statt. Nachstehende Mitglieder, welche auf eine 25-jährige Berufstätigkeit in der Feuerwehr zurückblicken können, wurden eigenhändig von Herrn Bezirkshauptmann in Pfarrkirchen dekoriert.

Am 6. Juli 1924 rückte die Wehr mit 21 Mann und Fahne zum Feuerwehr-Gemeindefest nach Lembach aus. Am 7. Juli verunglückte der Wehrmann Josef Lorenz auf Maisreith in einem Steinbruch: Er war dort beim Arbeiten, als unerwartet ein Steinblock absprengte und ihn sofort tötete. Am 10. Juli 1924 wurde derselbe in Rannariedl beerdigt. Am Begräbnis nahm die Feuerwehr mit 24 Mann, Fahne und Musik teil. 

 

Friede seiner Asche.

 

Am 19. Juli 1924 feierte der Fahnenjunker Leopold Kronawitter seine Hochzeit. Ihm zu Ehren rückte die Feuerwehr unter dem Kommando des Wehrführers Kilian Froschauer mit 17 Mann aus. Der Wehrführer überbrachte ihm die Glückwünsche der gesamten Truppe.

 

Gründung des Kriegerdenkmals in Neustift

Am 21. September 1924 war die Kriegerdenkmal-Enthüllung und Weihe in Neustift. Zur Gründung sei Nachstehendes mitgeteilt: Im Jahre 1923 fassten Schriftführer Josef Krenn und Tischlermeister Johann Ortner, Neustift 27, den Entschluss, den Gefallenen im Weltkrieg der Gemeinde Neustift ein Kriegerdenkmal zu errichten. Es wurde auch gleich zur Tat geschritten. Bei einigen gemütlichen Stunden im Gasthaus des Herrn Wundsam begann die Sammlung und in kürzester Zeit war eine schöne Summe zusammengekommen.

Im Frühjahr 1924 spielte der Theaterverein Neustift unter der Leitung des Herrn Theilleiter Jro. Mann ein Stück, das von den gefallenen Helden handelte. Die Aufführungen waren besonders gut besucht und vermehrten das Repertoire immer mehr. Es wurden weitere Sammlungen durchgeführt.

Im Mai 1926 konnte bereits an die Hoffnungen der Jugend gedacht werden. Die Tafel wurde auch gefertigt. Ursprünglich war die Weihe im August 1924 geplant gewesen. Aufgrund des ungünstigen Wetters konnten die vorbereiteten Bauplätze nicht genutzt werden und die Enthüllung musste auf Sonntag, den 21. September, verschoben werden. Dies war ein äußerst schöner Tag.

Der Entwurf des Denkmals für die Anbringung der Gedenktafel stammt von Herrn Theilleiter Wenn und wurde vom Bauer Fischer im Eitzendorf und Hanses Joh. Bauer, Neustift 14, erbaut. Die Granitsteine wurden vom Tischlermeister Johann Ortner gebrochen und von einigen Bauern an den Bauplatz geführt. Die zwei großen Steine rechts und links von der Tafel stammen aus dem Wald in der Nähe von Karlsbach (Gemeinde Pfarrkirchen) und wurden vom Bauern Joh. Luger in Oberaschenberg herübergeführt. Die Steinmetzarbeiten besorgten zwei Steinmetze von Wehrbach. Den erforderlichen Zement spendete Herr Ingenieur Luger von der Baubaracke in Maisreith.

Zur Zeit der Erbauung des Denkmals war die Firma Stern und Hafferl gerade mit dem Betonieren des Rannawerks beschäftigt. Der Zement wurde von Herrn Joachimm Burgscheitzer in Neustift gemeinsam mit dem Schmiedemeister Kilian Froschauer, welcher auch das Denkmal kreierte, nach einem Entwurf des beim Bau beschäftigten Baumeisters gefertigt.

Am Samstag, den 20. September 1924, um 5 Uhr abends, wurde von Herrn Schriftführer und Tischlermeister Ortner und Maurer Fischer die Gedenktafel eingesetzt. Um 8 Uhr abends wurde unter klingendem Spiel der Musikkapelle von der Feuerwehr Neustift durch den festlich beleuchteten Ort ein Fackelzug abgehalten. Hierauf folgte ein gemütliches Beisammensein im Gasthaus Dirmhirn Neustift.

Am Sonntag, den 21. September, wurde um 5 Uhr früh ein musikalischer Weckruf gehalten. Um 7 Uhr früh sah man bereits Ehrendamen und Feuerwehrmänner, die die ankommenden Gäste begrüßten. Um 10 Uhr kam Herr Pfarrer von Oberkappel, welcher die Feldmesse abhielt. Der Tag war wunderschön und die Leute kamen in Scharen. Um 11 Uhr war die Aufstellung zur Feldmesse, welche vor der Kapelle abgehalten wurde.

Am 17. November 1924 nahm die Wehr mit drei Mann und Fahne am Begräbnis des Bezirksobmanns Ober Herrn Eggetsberger in Hofkirchen teil. 

Am 23. November 1924 erfolgte die Wahl des Wehrausschusses im Gasthaus des Alois Wundsam.

Ergebnis: Die Wahl wurde über Beschluss durch Zuruf durchgeführt.

  • Kilian Froschauer junior: Wehrführer
  • Leopold Wundsam: Stellvertreter
  • Peter Kapfer: Steigerabteilungsführer
  • Alois Buttazzoni: Stellvertreter
  • Johann Schmerbergen: Spritzenabteilungsführer
  • Franz Beham: Stellvertreter
  • Kronawitter Leopold: Vorsteiger
  • Lorenz Ludwig: Stellvertreter
  • Gierlinger Franz: Rohrführer
  • Johann Bauer: Stellvertreter
  • Kilian Froschauer senior: I. Zeugwart
  • Leopold Lohr: II. Zeugwart
  • Josef Krenn: Schriftführer
  • Johann Ortner: Kassier
  • Josef Altenhofer: Stellungsabteilungsführer
  • Josef Luger: Stellvertreter

Die Wahl wurde mit drei Gegenstimmen angenommen. Ferner wurde beschlossen, dass jeder Feuerwehrmann für die neue Kappe 60.000 Kronen zu zahlen hat, für Chargenkappen 70.000 Kronen. Von diesen Beträgen entfällt die Hälfte in die Vereinskasse, die andere Hälfte in die Kriegskasse. Die Kasse wurde über Beschluss der Vollversammlung geteilt in eine Vereins- und Kriegskasse

Am 17. November 1924 wurde die Feuerwehr Neustift telefonisch von Oberkappel aus zu Hilfe gerufen, da im Pfarrort Oberkappel in einem Haus ein Brand ausgebrochen war. Sofort eilte die Wehr mit ihrer Spritze zu Hilfe, brauchte aber mit der Spritze nicht mehr in Aktion zu treten.

In diesem Jahr fand auch das Gründungsfest der neu gegründeten Feuerwehr Pfarrkirchen statt. Zu diesem Fest rückte die Feuerwehr Neustift mit Fahne und 30 Mann stark aus. Die Weihe der Spritze fand in Pfarrkirchen beziehungsweise in Amesedt statt. 

Zu Mittag war Bezirksverbandssitzung, an welcher der Obmann und der Schriftführer teilnahmen.

14 Tage darauf fand das 40-jährige Gründungsfest der Feuerwehr Wesenufer statt, an dem die Feuerwehr mit Fahne und 10 Mann stark teilnahm.

Am 11. November 1925 starb Herr Franz Pauerleiner, einer der ältesten Wehrmänner. An seinem Begräbnis beteiligte sich die Wehr mit Fahne, Musik und 20 Mann stark.

Am 8. Dezember 1925 starb Herr Johann Bauer, Steigerführer, eines der ältesten Mitglieder, welches bis zu seinem Lebensende tapfer zum Verein hielt.

Am Sonntag, den 20. Dezember, fand eine Vollversammlung statt, bei der vom Schriftführer folgender Bericht erstattet wurde über das Vereinsjahr 1925:

  1. Die Wehr nahm teil am Brand in Oberaschenberg und Oberkappel.
  2. Die Wehr hielt zwei Feuerwehrübungen und eine Vollversammlung ab.
  3. Obmann und Schriftführer nahmen an zwei Bezirksdelegiertentagungen teil.